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Social Media Marketing Tipp

Hallo unbekannter, kauf mein „Zeug“!

Warum viele Unternehmen den Schritt in Social Media Marketing unterschätzen.

Mitziehen, weil alle anderen es auch tun, ist in den meisten Branchen die Devise, wenn es um eine Social Media Präsenz geht. Dennoch tun sich gerade mittelständische Unternehmen mit der Herangehensweise und dem meist hohen Zeitaufwand schwer.
Das Ergebnis dieser „must have“ Präsenz, in Kombination mit der Übertragung altbekannter Werbemethoden in das Web 2.0, geht nun zumeist nach hinten los. Die sozialen Medien sind nun einmal nicht mit herkömmlichen Werbemedien zu vergleichen.

Nehmen wir als Beispiel eine Kneipe mit kostenlosem Eintritt, welche voll mit Gästen unterschiedlichster Gruppen und Interessen ist.

Social Media Marketing Tipps

Die Vorgehensweise der meisten Unternehmen im Social Media

Man betritt die Kneipe, schreit Inhalte wie „Kauft meine Produkte“, um das Lokal anschließend wieder zu verlassen, oder setzt sich alleine an einen Tisch, ohne sich an Gesprächen zu beteiligen, die etwas mit dem zu tun haben, womit man sich als Unternehmen beschäftigt.
Treibt man dieses Vorgehen auf die Spitze gibt man den Menschen in der Kneipe Geld, damit sie sich an seinen Tisch setzen um anderen zu suggerieren, dass an seinem Tisch interessante Inhalte besprochen werden (das Kaufen von Fans). Das Ende vom Lied ist leider ein Tisch, an dem entweder niemand etwas zu sagen hat, oder sich jeder für etwas interessiert, dass den anderen nicht kümmert.

Ergattert der Tischbesitzer (beispielsweise ein Symbol für einen Seitenbetreiber bei Facebook) einige „echte Fans“ so merken sie schnell, dass es hier keinen Mehrwert für sie gibt und verlassen den Tisch.

Nach einer Umfrage der Firma Statista gaben 44 Prozent der Facebook Nutzer an, dass sie oft “Gefällt mir Angaben” zurücknehmen, da deren Pinnwand mit “Werbebeiträgen” überfüllt ist. 38 Prozent gaben an, dass die Inhalte vieler Social Media Präsenzen langweilig seien und sich nach einiger Zeit wiederholen.
Wie macht man Social Media Marketing nun richtig?

So wie man in seiner Freizeit neue Leute in einer Kneipe kennenlernt, funktioniert es auch in den sozialen Medien. Natürlich werden nun viele Leser denken: „Wann gehe ich denn einmal in eine Kneipe, um neue Leute kennenzulernen?“ 
Wäre diese Kneipe so groß wie beispielsweise die Mitgliederzahl von Facebook in Deutschland mit rund 27 Millionen Nutzern und wäre ein Großteil der Besucher so kontaktfreudig, würden Sie es zumindest einmal versuchen.

Hören Sie zu

Wer ist in dieser Kneipe unterwegs? Womit beschäftigen sich die Besucher? Was sind die aktuellen Themen? Welche Sprache sprechen die Leute? Gibt es stille Regeln?
Und vor allem: wie viele Gäste gehören zu Ihren potenziellen Kunden oder anderen Stakeholdern Ihres Unternehmens? Haben sich schon einzelne Tische über Ihre Produkte gebildet (vergleichbar mit Gruppen oder Seiten)?

Social Media Strategie

Aus all diesen Daten kann man als Unternehmen, genau wie im Privatleben, eine der wichtigsten Entscheidungen für einen Auftritt im Social Media treffen: 
bietet mir diese Umgebung einen Mehrwert und kann ich gleichzeitig einen Mehrwert bieten?

Ergänzend:

Habe ich genug Zeit und Inhalte, um kontinuierlich für meine neuen Bekanntschaften da sein zu können?
So kommen wir zu einem weiteren Punkt, an dem es in den meisten Social Media Auftritten von Unternehmen scheitert: Kontinuität & Content.
Um wieder zu dem Beispiel der Kneipe zurückzukehren: fangen die Menschen an, Ihren Tisch langsam zu verlassen, wenn die Gesprächsthemen weniger und weniger werden. Fragen Sie sich also, ob Ihr Unternehmen genügend für Ihre Stakeholder interessante Inhalte abwirft, um kontinuierlich etwas zu der Community beizutragen und wenn nicht, wie viel Aufwand es bedeutet, dieses zu erzeugen.
Stellen Sie einen Plan zur kontinuierlichen Bearbeitung dieses Mediums auf und verfolgen Sie diesen zur Erreichung der festgelegten Ziele.
Das Festlegen von KPI, Messgrößen und Zeitlimits, ist wie in jedem professionellen Plan, das Fundament.
Senden und Empfangen im Social Media

Wenn es soweit ist, dass Sie eine gewisse Anzahl an Menschen um sich versammelt haben, welche sich für Ihre Inhalte interessieren, sollten Sie sich zügeln nicht nur zu senden. Wie in jeder guten Unterhaltung gilt es die Balance zu wahren und nicht nur von sich zu erzählen. Setzen Sie Anstöße um die Menschen an Ihrem Tisch in die Unterhaltung zu integrieren. 
Im sozialen Web geht es nicht nur um Conversionrates, Verkaufszahlen und Bekanntheitsindizes. Lassen Sie Ihre Fans an dem teilhaben, womit Sie sich beschäftigen, nutzen Sie das kollektive Wissen und fragen Sie sie um Rat. Noch nie war es einfacher mit Kunden zu kommunizieren.

Es gilt sich intensiv mit dieser neuen Art der Kneipe auseinanderzusetzen und genau abzuwägen, in welcher Weise man diese betreten möchte. Geht man es richtig an, kann eine erhebliche „Win-Win Situation“ für alle Beteiligten entstehen.